Discgolf
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Was ist Discgolf
Bradley Williams – Professioneller Discgolfer
Was ist Discgolf?
Discgolf ist ein Frisbee-Sportspiel, das Frisbee-Werfen mit den Regeln des klassischen Golf-Sports verbindet. Dabei wird versucht von einem festgelegten Abwurfpunkt (Tee) mit möglichst wenigen Würfen spezieller Frisbee-Scheiben ein festgelegtes Ziel (Auffangkörbe oder markierte Objekte wie Bäume) zu treffen. Der Weg vom Abwurf zum Ziel wird „Bahn“ genannt und ein Kurs oder Parcours besteht idealerweise aus 18 Bahnen – wenn es das Gelände zulässt. Die Wurfsportart wird üblicherweise in vorhandene, öffentliche Grün- oder Sportanlagen integriert.
Inhaltsverzeichnis
Auf dieser Seite erfinden wir das Rad nicht neu und verwenden Auszüge u. Texte der Internetseiten Wikipedia.org und der Discgolfabteilung des Deutschen Frisbeesport-Verbands e.V.
Discgolf ist eine vergleichsweise junge Sportart, die in den 1970-er Jahren in den USA entwickelt wurde. 1979/80 bildeten sich in Deutschland erste Discgolf-Gruppen.
Discgolf ist ein Sport für jede Generation, vom Grundschulkind bis ins hohe Seniorenalter. Entspannte Bewegung in der freien Natur, Spielspaß vom ersten Augenblick an und das soziale Miteinander machen den Sport zu einem Spitzen-Erlebnis für Familien und Gruppen.
Discgolf steht für Werte wie Fairness, Achtung und Respekt, höflicher Umgang miteinander und gegenseitige Unterstützung. Was die Anschaffungskosten betrifft, punktet Discgolf gegenüber anderen Sportarten. Eine Grundausstattung mit drei Scheiben ist bereits für 15 bis 20 Euro zu haben.
Da sich Discgolf-Kurse der Natur und dem Gelände anpassen und nahezu keine Eingriffe in die Landschaft nötig sind, erfüllt die Sportart selbst höchste Ansprüche an Landschaftsschutz und einen schonenden Umgang mit der Natur.
Die Anzahl aktiver Discgolf-Spieler in Deutschland dürfte nicht zuletzt durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie bei der Ausübung diverser Sportarten stark gestiegen sein. Der Weltverband, die Professional Disc Golf Association (PDGA), schätzt die Zahl der aktiven Discgolfer auf eine halbe Million. Zwischen acht und zwölf Millionen Menschen, so die PDGA, haben schon einmal Discgolf gespielt.
Die Anzahl der fest installierten Kurse in Deutschland hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Laut Wikipedia steht Deutschland auf Platz 6 bei der Anzahl an Discgolf-Kursen. In den USA wird Discgolf auch professionell gespielt und gute Spieler können von den Einnahmen durch Sponsoring und Preisgelder leben.
Sportliche Höhepunkte der Discgolf-Saison in Deutschland sind die Deutsche Meisterschaft und die GermanTour. Die GermanTour ist eine Turnierserie, bei der die Punktbesten der verschiedenen Altersklassen (Open, Masters, Grandmasters, Senior Grandmasters, Legend, Junioren und Frauen) ermittelt werden. Bei Turnieren der höchsten Kategorie (A) gibt es Preisgelder bis zu 3.000 Euro zu gewinnen.
Der derzeit erfolgreichste deutsche Spieler ist Simon Lizotte, der die GermanTour mehrfach gewann und bereits fünf mal hintereinander Deutscher Disc Golf-Meister wurde (2009-2013). Simon Lizotte ist zudem amtierender Europameister (2013) und zählt zu den besten 20 Spielern der Welt. Im Jahr 2014 stellte er mit unglaublichen 263,2 Metern in den USA einen neuen Weitwurf-Weltrekord auf.
Eine ausführliche Darstellung der Entwicklung des Discgolf-Sports findet ihr in diesem Artikel auf Wikipedia.org.
Discgolf-Regeln
Die Regeln beim Discgolf sind denen des herkömmlichen Golfsports sehr ähnlich. Das Ziel des Spieles ist das Gleiche: Von einem Ausgangspunkt mit möglichst wenigen Versuchen ein Ziel zu treffen. Hier die wichtigsten Grundregeln dieses Sports:
Regel 1
Rücksichtnahme auf Spaziergänger:innen, Mitspieler:innen, Pflanzen und alle anderen Einrichtungen.
Regel 2
Jede/r hat sich vor (!) dem Wurf zu vergewissern, dass nichts und niemand die Bahn kreuzt, wenn geworfen wird.
Regel 3
Gestartet wird vom Abwurf aus. Weitergespielt wird von dort, wo dieser Wurf gelandet ist. So geht es weiter bis zum Ziel.
Regel 4
Es fängt immer die/der Spielende am Abwurf einer Bahn an, die/der auf der vorherigen Bahn die wenigsten Würfe benötigt hat.
Regel 5
Nach dem Abwurf spielt die/derjenige Spieler weiter, der vom Ziel am weitesten entfernt ist, auch wenn sie/er einige Würfe mehr benötigt als die Mitspielenden.
Regel 6
Nach dem Treffen des Ziels ist die Bahn beendet und die Anzahl der benötigten Würfe wird notiert. So werden alle Bahnen des Kurses in vorgeschriebener Reihenfolge absolviert. Wer nach Beendigung aller Bahnen die wenigsten Würfe benötigt hat, der hat auch gewonnen.
Wie wird gespielt
Discgolf zählt im weitesten Sinne zu den Golfsportarten und wird daher nach ähnlichem Muster gespielt. Der Abwurf oder Drive auf einer Bahn wird von einem bestimmten Ort vorgenommen, dem Tee. Alle weiteren Würfe erfolgen von dem Punkt, an dem die vorher geworfene Scheibe zum Liegen kam. Für jeden Wurf kann eine andere Scheibe verwendet werden. Die für einen Kurs mit mehreren Bahnen benötigten Würfe werden zum abschließenden Ergebnis addiert. Spielen mehrere Personen einen Kurs ab, so beginnt an einer Bahn der/die Spieler:in mit der niedrigsten Zahl an benötigten Würfen bei der vorhergehenden Bahn. Nach den Abwürfen spielt jeweils der/diejenige zuerst, dessen Scheibe am weitesten vom Korb entfernt liegt.
Jede Bahn eines Kurses ist mit einem Par versehen, also einer vorgesehenen Anzahl an Würfen. Üblich sind Par 3 und 4. Dabei sagt das Par aus, wie viele Würfe ein durchschnittlicher Spieler an einer Bahn brauchen sollte. Neueinsteigern ist nicht zu empfehlen, sich am Kurspar zu messen. Der typische Ablauf an Würfen auf einer Par-3-Bahn wäre Abwurf (Drive), Annäherung (Approach) und Putt. Einzelne Kurse haben meistens 18 Bahnen, wobei Kurse mit anderer Bahnzahl ebenfalls vorkommen; die Länge einer Bahn schwankt etwa zwischen 50 und 200 Metern. Die Kurse sind üblicherweise frei zugänglich. Es gibt sowohl feste Kurse mit eigens installierten Ziel-Körben als auch Naturkurse, bei denen zum Beispiel auf Bäume oder Laternenpfähle geworfen wird, sofern dies von den zuständigen Behörden genehmigt wurde. Der Treffer beim ersten Wurf eines Spielers wird Ass oder Hole-in-one genannt.
Bei Discgolfturnieren werden alle Spieler in Spielklassen aufgeteilt: Open, Women sowie die Altersgruppen Juniors, Masters, Grandmasters, Seniorgrandmasters und Legends
Die aktuellen Regeln und das Turnierhandbuch könnt ihr auf der Internetseite des Deutschen Frisbeesport-Verbands e.V. einsehen bzw. herunterladen.
Spieltaktik
Anhand der Gegebenheiten der Bahn, den Witterungsverhältnissen (insbesondere des Windes), den individuellen Fähigkeiten des Spielers, seiner emotionalen Verfassung und des Punktestands zu den Mitspielern muss ein Spieler seine Spieltaktik wählen.
Die Infotafel informiert über Länge, etwaige OBs und Mandos, Par und die sonstigen Gegebenheiten. Die freie Spielfläche (auf der Tafel des Bildes braun gefärbt, oft aber auch grün oder andersfarbig hervorgehoben) wird Fairway genannt. Sie umfasst neben der Wahl einer Scheibe und Wurftechnik auch Entscheidungen über riskantere oder sicherere Varianten. Die Wahl der passenden Disc ist wichtig, um bestimmte Flugkurven zu erleichtern, jedoch lassen sich mittels passender Wurftechniken die Flugeigenschaften ebenfalls verändern.
Auf der abgebildeten Bahn könnte ein Rechtshänder mit einer unterstabilen Scheibe abwerfen, damit sie die langgezogene Rechtskurve vollzieht. Alternativ könnte er eine stabile (d. h. geradlinige) Scheibe mit Anhyzer werfen, um den gleichen Effekt zu erzielen. Alternativ würde ein Vorhandwurf (Side-arm) mit einer stabilen Scheibe und leichtem Hyzer, oder einer leicht überstabilen Scheibe flat, ein ähnliches Ergebnis erzeugen. Aufgrund des schmalen Fairways und der eher kurzen Bahn wäre ein Roller hier eher ungewöhnlich zu sehen. Für sinnvolle Überkopfwürfe (Upside-down) ist der Platz nach oben zu eng.
Die Wurfentscheidung für die Annäherung hängt davon ab, wo der Drive zum Liegen kommt. Im besten Fall schafft man es gleich mit dem Abwurf bis in Puttweite zum Korb zu werfen, also näher als etwa zehn Meter. Im Allgemeinen wird beim Discgolf, wie auch beim Ballgolf, dem Putten eine herausragende Bedeutung zugesprochen. Im Englischen ist der Spruch „Drive for show, putt for dough“ (sinngemäß: Mit den Abwürfen kann man beeindrucken, mit den Putts macht man das Geld.) dafür geläufig.
Discgolf-Etiquette
Discgolf hat wie jeder andere Sport neben offiziellen auch Verhaltens- bzw. Benimmregeln, die sogenannte Etiquette. Dabei geht es vor allem darum, wie man sich angemessen gegenüber anderen Spielern, Unbeteiligten, seinem Umfeld und der Umgebung (Natur, Tiere etc.) verhält.
Einen sehr schönen Artikel dazu hat Alex Williamson auf Udisc.com unter dem Titel „Stay Classy, Disc Golfers: Rules Of Disc Golf Etiquette“ verfasst, welchen wir euch auf dieser Seite ins Deutsche übersetzt haben. Wir raten allen Anfängern und Neueinsteigern dazu, sich mit diesen Verhaltensregeln vertraut zu machen und diese auch zu beachten.
Discgolf-Ausrüstung
Das Schöne am Discgolf ist, das du eigentlich nur eine Discgolf-Scheibe brauchst, um loszulegen. Kein spezieller Golfplatz mit Gebühren, keine teure Ausrüstung, kein Dress-Code, keine Bälle – nur eine Scheibe und ein geeignetes Gelände. Das Gelände muss nicht mal ein geplanter Parcours sein, du kannst dir auch selbst ein Objekt als Ziel suchen (ein Baum, eine Mauer etc.) und einen Abwurfpunkt (dem Tee), der wenigstens 40-50m vom Ziel entfernt sein sollte. Schon hast du deine erste Bahn und kannst loslegen. Mehr Spaß macht es natürlich auf einem richtigen Parcours mit fest installierten Körben oder wenigstens einem Objekt-Parcours mit vorgegeben Zielen und Abwurfpunkten.
Scheiben
Beim Discgolf unterscheidet man, ähnlich wie beim Golf die Schläger, verschiedene Arten von Scheiben:
- Driver o. Weitwurfscheiben
- Midrange oder Annährungsscheiben
- Putter
Die Driver kann man auch noch in Distance/Distanz- und Fairway-Driver unterscheiden.
Driver: Weitwurfscheiben oder Driver benutzt man vor allem für den ersten Wurf auf einer Bahn, bei dem üblicherweise eine große Weite erzielt werden soll. Diese Discs zeichnen sich durch hervorragende Aerodynamik, aber auch durch eine hohe notwendige Wurfgeschwindigkeit aus, bei geringer Wurfstärke kippen sie stark seitwärts ab.
Midrange: Annäherungsscheiben (Midrange, auch Multi-Purpose) verwendet man für Würfe aus geringeren Distanzen. Sie sind stabiler, also geradliniger, in der Fluglage als Driver, können aber auch noch relativ weit geworfen werden.
Putter: Putter werden in erster Linie für den abschließenden Wurf ins Ziel benutzt. Sie sind die geradlinigsten Golfdiscs, aber auch die am kürzesten fliegenden. Dennoch können sie von Profis 150 Meter weit geworfen werden.
Alle Scheibenarten und -varianten gibt es auch noch in unterschiedlichen Gewichten von 150 bis 180 Gramm. Grob gesagt sind leichtere Scheiben gerade für Anfänger und Menschen mit weniger Kraft besser geeignet und schwerere Scheiben für geübte Discgolfer:innen mit entsprechender Abwurfgeschwindigkeit. Aber das ist sehr allgemein gehalten und letztlich spielen auch Profis je nach Beschaffenheit des Parcours und den Wetterverhältnissen mal schwere oder leichte Scheiben.
Um das Rad nicht neu zu erfinden, möchten wir an dieser Stelle auf die sehr gelungenen Scheibenkunden auf den Internetseiten des Disc golf Lüdinghausen e.V. und Thrownatur Discgolf verweisen. Dort findet ihr alle Infos zu den verschiedenen Scheibenarten, Flugeigenschaften (Overstable/Überstabil, Stable/Stabil, Understable/Unterstabil) und Wurfarten (Rückand, Vorhand, Roller etc.).
Es gibt mittlerweile fast so viele verschiedene Discgolf-Scheiben wie Sand am Meer – wirklich! Lasst euch als Anfänger und Einsteiger nicht von den vielen Herstellern, wie Discraft, Innova, Discmania, Latitude 64°, Prodigy und wie sie alle heißen, und deren Angebotsvielfalt überfordern! Nehmt ein Einsteiger- bzw. Starter-Set von einem der o.g. Hersteller wie z.B. Innova, Discraft oder Dynamic Disc und fangt damit an zu spielen.
3 Scheiben? Ja, wir haben oben geschrieben, ihr braucht nur eine Scheibe aber mit einem Set aus Driver, Midrange und Putter spielt es sich besser. Und das gibt es bereits für 15-20 Euro und reicht für den Anfang auch wirklich aus. Wenn ihr damit eine Zeit lang geübt und gespielt habt, sprecht mit uns oder anderen Discgolfer:innen und lasst euch Tipps bei der Auswahl geben, mit welchen Scheiben ihr weitermachen könnt.
Wo ihr Scheiben und Discgolf-Ausrüstung kaufen könnt, erfahrt ihr untern bei „Wo kann ich Discgolf-Scheiben und -Ausrüstung kaufen?“.180
Kleidung, Taschen, Rucksäcke etc.
Bei der Kleidung gibt es keine Vorgaben oder gar einen Dress-Code. Sie sollte aber der Jahreszeit, dem Wetter bzw. der Witterung angepasst sein und sowohl eure Bewegungsfreiheit nicht einschränken, als auch etwas widerstandsfähig sein. Bewegungsfreiheit für die Würfe und Widerstandsfähigkeit für den einen oder anderen Gang auf der Suche nach eurer Scheibe durch Sträucher, Büsche und Hecken vorbei an Dornen, Ästen und anderen Dingen, die eure Kleidung austesten werden.
Wenn ihr dann eine Weile dabei seid und mehr Scheiben besitzt für die unterschiedlichen Bahnen und Würfe, dann gibt es natürlich auch bei den Taschen und Rucksäcken ein riesige Auswahl. Solange ihr noch nicht wisst, ob Discgolf auf Dauer das Richtige für euch ist oder 15 Scheiben oder mehr mit euch rumschläppt, tut es am Anfang sicher jede gewöhnliche Rucksack oder einfache Sport- oder Umhängetasche etc.
In erste Linie geht es ja um den Spaß an der Sache und den einfachen Einstieg – „fancy“ kommt später! 😀
Wo kann ich Discgolf-Scheiben und -Ausrüstung kaufen?
Discgolf-Ausrüstung könnt ihr natürlich im Internet bei diversen deutschen Online-Shops kaufen, aber wir würden uns freuen, wenn ihr lokale Berliner Shops und Händler unterstützt und dort eure Scheiben und Ausrüstung kauft:
Discmania / Innova / Millenium Produkte bekommt ihr bei:
Frank Neitzel und Greg Marter im Discmania Germany Discgolfstore in der Strelitzer Str. 51 in Berlin oder unter www.discgolfstore.de
Dynamic Disc, Latitude 64°, Westside Produkte bekommt ihr bei:
Martin Cronacher (Kontakt aktuell über uns, Link zum Angebot kommt)
Discmania, Latitude 64°, Dynamic Discs, Prodigy Discs Produkte bekommt ihr bei:
Benedikt Heiß auf www.supreme-discgolf.de
Discraft / Infinite Discs / Legacy / MVP usw.
Für diese Hersteller und Marken kennen wir aktuell keine Händler oder Shops in Berlin. Wenn ihr solche Händler oder Shops in und aus Berlin kennt, dann schreibt uns bitte. Ansonsten bekommt ihr diese Produkte bei anderen deutschen Händlern / Shops. Sucht einfach nach Discgolf Shop Deutschland in der Suchmaschine eurer Wahl und ihr solltet etwas Passendes finden. Falls ihr nicht findig werdet oder Beratung braucht, meldet euch gerne bei uns.
Quellenangabe / Bildrechte
⇢ Foto Header: © Joshua Choate – pixabay.com
⇢ Fotos „Was ist Discgolf“: © Joshua Choate – pixabay.com
⇢ Foto „Spieltaktik“: © Michael Rivera – Wikimedia.org
⇢ Inhaltliche Auszüge u. Texte auf dieser Seite: Wikipedia.org / Deutscher Frisbeesport-Verband e.V.